Wenn sich die Wolken wie ein weiches Tuch an die grünen Hänge schmiegen, als wollten sie die raue Schönheit dieser Landschaft umarmen, wenn das Blöken unzähliger Schafe sich mit dem durchdringenden Kreischen der Seevögel vermischt und über die windgepeitschten Klippen hallt, dann weiß man, dass man angekommen ist.

Hoch oben im wilden Norden, irgendwo zwischen Schottland, dem kargen Island und dem sanften Norwegen, liegen die Färöer-Inseln, achtzehn schroffe Perlen voll ungezähmter Schönheit.

Schon bei der Landung in Vágar zerstreut sich meine Erwartung und Befürchtung gleichermaßen, denn statt Nebel und Niesel empfängt mich strahlender Sonnenschein bei angenehmen 20 Grad. T-Shirt-Wetter in einer Region, die eher für Wetterdramen als für mediterrane Momente bekannt ist, und so zögere ich keine Sekunde, sondern stürze mich sofort ins Abenteuer. Mit pochendem Herzen breche ich zum sagenumwobenen Múlafossur-Wasserfall auf, der sich mit strotzender Naturgewalt von einer saftig grünen Klippe in den Ozean ergießt, als wolle er die Schwerkraft selbst herausfordern. Ganz in der Nähe sitzen Menschen im kleinen Café von Gásadalur in der Sonne, genießen Lachs-Häppchen und süßen Carrot Cake – und ich frage mich, ob man das Paradies geografisch nicht einfach hier verorten kann.

Auf dem weiteren Weg reihen sich die Naturwunder wie an einer Perlenkette aneinander: die Felsformation Drangarnir, ein surreal anmutender Felsbogen im Meer, der aussieht, als sei er direkt aus einem Fantasyfilm entsprungen oder die grasbewachsenen Dächer der Häuser von Bøur. Dreißig Fotos später registriere ich, dass die Reise gerade erst begonnen hat, obwohl ich schon gefühlte Ewigkeiten hier bin.

Mein Zuhause für die kommenden Tage wird die Inselhauptstadt Tórshavn, ein charmantes Kleinod, in dem das Hilton Garden Inn Faroe Islands wie ein moderner Leuchtturm auf einem kleinen Hügel thront.

Die Zimmer sind klar gestaltet, gemütlich und funktional, mit bodentiefen Fenstern, die einen Panoramablick bieten, der einem schier den Atem raubt. Mein Lieblingsplatz? Die Sitzecke direkt am Fenster, von wo aus ich schreibe, lese, schaue, staune – über das Meer, das Licht und die unaufgeregte Schönheit der sanften, grünen Hügel.

Und wenn die Sehnsucht nach Gesellschaft erwacht, lockt die elegante Lobby, die nahtlos in eine gut bestückte Bar und das grandiose Restaurant übergeht. Bei Tapas mit regionalem Twist kann man hier allabendlich kulinarisch durch die Färöer reisen, während draußen die Sonne niemals untergehen will.

Dank des ausgeklügelten Insel-Systems aus Brücken, kilometerlangen Unterseetunneln und Fähren liegt einem die ganze Inselwelt zu Füßen, und man kann in einer Stunde quasi jeden Ort erreichen. Also steige ich in meinen Mietwagen und streife durch Gegenden, in denen sich Schafe im sanften Grün verlieren und die Stille so vollkommen ist, dass sie lauter klingt als jeder Zivilisationslärm. Es wird Zeit, in diese Landschaft tiefer einzutauchen und das geht am besten immer noch zu Fuß, wie auf der Wanderung zur Eiðiskollur-Klippe, wo sich ein schmaler Pfad vom Dorf Eiði über einen grünen Grat bis zu einem Aussichtsturm hinaufzieht.

Und dann steht man unvermittelt oben, allein, frei und überwältigt vom Blick auf Risin og Kellingin, jenen Felsen, die wie Wächter aus dem Meer herausragen.
Weiter geht es über die Dörfer Gjógv und Tjørnuvík, wo die Brandung mit dramatischer Wucht gegen die Felsenküste schlägt, bis ins Hafenstädtchen Klaksvík. Von hier aus nehme ich die Fähre zur Insel Kalsoy, die mystisch, wild und einsam zwischen Nebelschwaden immer wieder auszumachen ist.

Neben der berühmten Meerjungfrau-Statue ist der Höhepunkt die Wanderung zum Leuchtturm von Kallur.

Hier stand Daniel Craig alias James Bond in seinem letzten Film „No time to die“, und man versteht sofort, warum das Ende hier gedreht und mit einem Grabstein an den Klippen eindrucksvoll verewigt wurde.

Nicht minder spektakulär nimmt sich der kurze, aber steile Aufstieg zum Klakkur aus, dem Hausberg von Klaksvík, wo ein 360-Grad-Panorama, das Herz des Wanderers zum Rasen bringt.

Wer nach so viel Kulisse und Kraftanstrengung neue Energie benötigt, findet sie im Café Fríða, bei starkem Kaffee und – so munkelt man – dem besten Carrot Cake der Inselgruppe.
Doch die Inseln bieten so viel mehr, wie die Wanderung zum Bosdalafossur, bei der man entlang des Sees Leitisvatn bis zu einer steilen Klippenlandschaft wandert.

Von hier scheint es so, als würde der See über dem Ozean schweben. Und dieser Anblick ist noch längst nicht alles, da ein Wasserfall sich eindrucksvoll ins Meer stürzt und Naturtheater in Vollendung bietet.

Immer wieder sind es Wasserfälle, wie der Fossá, oder der verträumte Kluftáfossur, die mich auf der Weiterfahrt begleiten, bevor ich nach Saksun gelange.

Ein Dorf wie ein Postkartenmotiv, flankiert von einem Strand, dessen Wasser hellgrün schimmert. Am liebsten würde ich mir eine Badehose überstreifen und sofort hineinspringen, doch die überschaubare Wassertemperatur und der peitschende Wind machen mir einen Strich durch diese Rechnung, und so trete ich den Rückweg an, um am Folgetag die Wanderung zum Slættaratindur zu unternehmen.

Der 880 Meter hohe „Brocken“ ist das Dach der Welt auf den Färöer und man genießt bei klarem Wetter einen Blick bis zu den Rändern dieser Inselkette. Obwohl es nur rund 500 Höhenmeter bis zum Gipfel sind, bin ich danach ziemlich ausgelaugt und freue mich auf die Wellnesseinheit im privaten Spa des Garden Inn.

Sauna, Jacuzzi, Weitblick und Glückseligkeit, und danach ein exklusives Dinner im Restaurant Hallartún. Pork-Belly mit Kürbis, Lachs mit Karotten, Steak oder Kabeljau, anschließend ein Schoko-Brownie? Aufgrund des innovativen Tapas-Konzeptes entscheide ich mich kurzerhand für alles und kombiniere es mit einem frisch gezapften Bjoer.

So viel kulinarischer Genuss schreit förmlich nach einem Abendspaziergang, und da die Sonne noch immer hoch am Himmel steht, schlendere ich zum Hafen hinunter, um mich in der Altstadt von Tórshavn zu verlieren.

Mein letzter Tag führt mich noch einmal an den Rand der Welt. Zumindest fühlt es sich so an, wenn man der Stichstraße ab Leynar bis zum Ende folgt, um das Fahrzeug neben einer Herde Schafe abzustellen.

Danach geht es zu Fuß weiter, auf einem schmalen Pfad, der als solcher oft nicht zu erkennen ist. Außer mir ist niemand unterwegs, dabei ist das Landschaftsbild entlang der Küste eindrucksvoll, mit einem Finish, das meine kühnsten Erwartungen weit übertrifft.

Und dann heißt es Abschied nehmen. Mit einem Oreo-Cheesecake im Kaffihúsið von Tórshavn, mit köstlichem Heilbutt im Garden Inn Hotel und einem letzten Blick aufs Meer bei Kirkjubøur.

Ich stehe auf einem Felsen über dem schäumenden Ozean, der Wind streicht durch die saftig grünen Gräser, die Möwen ziehen lautlos ihre Bahnen, und das goldene Licht der untergehenden Sonne hüllt die Landschaft in eine fast überirdische Ruhe. Irgendwo dort draußen verschwimmen Himmel und Horizont zu einem einzigen, grenzenlosen Versprechen, denn wer einmal hier war, wird die Inseln für immer in seinem Herzen tragen. Und auch wenn der Abschied schwerfällt, weiß ich: Es ist kein Ende, vielmehr ein leises „Bis bald“ – an einen Ort, der mehr ist als ein Reiseziel.

Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung des Hilton Garden Inn Faroe Islands.